Essen und Trinken

Eine typische australische Küche, so wie man z.B. italienische oder französische Küche kennt, hat sich nie entwickelt. Vielmehr erinnert die Landesküche an die englische - was angesichts der Einwandersituation auch nicht verwunderlich ist. Die Briten waren die ersten, die ihre Eßgewohnheiten über den Kontinent ausbreiten konnten. Aber Australiens Küche ist schon lange nicht mehr durch verkochtes Gemüse, Fish´n Chips und mit Fleisch gefüllten Teigtaschen (Meat Pies) geprägt. Durch Gerichte der Einwanderer vieler Nationalitäten grundlegend verändert, genießt sie mittlerweile einen weitaus besseren Ruf. Die neue australische Küche vereint asiatische und kontinentale Kochstile, gepaart mit Zutaten und Zubereitungsvarianten der Aboriginal People. Nicht nur in den Großstädten, sondern auch in entlegenen Regionen sind viele Gourmetrichtungen vertreten.
Man findet Chinesen, Vietnamesen, Italiener, Griechen, Ungarn, Deutsche und viele andere Nationalitäten, die die Restaurantszene bereichert haben.

Entlang der Küste sind Fisch- und Meeresfrüchte zu empfehlen. Besonders beliebt sind Abalonen (Felsaustern), köstliche Langusten und der auf vielerlei Art zubereitete Barramundi. Im Landesinneren dominieren Rind- und Lammgerichte.

Restaurantbesuche sind in Australien deutlich teurer als in Deutschland. 
Restauranttipps finden sich in den lokalen Tageszeitungen (z.B.: Sydney Morning Herald, The Melbourne Age), in Touristenbroschüren (z.B. Good Food - Cheap Eats in Sydney, Timeout - this week in Melbourne) sowie unter der englischsprachigen Seite www.bestrestaurants.com.au.

Zum einfachen Frühstück, dem Continental Breakfast wird Toastbrot mit süßem und salzigem Aufstrich serviert. Ganz wichtig in Australien ist Vegemite – ein gewöhnungsbedürftiger brauner Brotaufstrich auf Hefebasis, dessen Geschmack an einen Suppenwürfel erinnert. Oft wird ein Vegemite-Toast mit Marmelade gegessen. 
Meist steht auch eine große Auswahl an Cereals (Müsli, Cornflakes) und Obst(salat) bereit. 
Beim deftigen Fully Cooked Breakfast gibt es zum Toast zusätzlich Rühr- und Spiegelei, Speck, Würstchen, gebratene Bohnen, Spaghetti und Kartoffelpuffer.
Von den Einwanderern Englands geprägt zählt oft die Gewohnheit ein ausgesprochen reichhaltiges Frühstück mit Bacon & Eggs (gebratener Schinken und Spiegelei), wahlweise Beans (Bohnen in Tomantensauche) oder Hash Browns (Kartoffelrösti) und Spaghetti zu verzehren.
Meist wird mit dem deftigen Frühstück eine Grundlage für einen langen Arbeitstag geschaffen.

Bei den Australiern bleibt es mittags meist bei leichten Speisen wie Salaten, Sandwiches und Pies – Blätterteigpasteten mit fleischhaltigen Füllungen. Für Reisende bietet sich in den Großstädten der Besuch in Foodmalls in Einkaufszentren an. Außerhalb der Städte ist die Auswahl wesentlich schlechter und man ist auf Take-aways, Fastfood-Ketten, Roadhouses oder eben auf Selbstverpflegung angewiesen.
Vom chinesischen Reisgericht über italienische Pasta ist in Food Malls alles zu bekommen. An den Küstenstädten an der Strandpromenade bekommen Sie Fish & Chips (frittierten Fisch und Pommes in Zeitungspapier gewickelt).

Die Hauptmahlzeit des Tages in Down Under ist das Abendessen (dinner). Abends wird grundsätzlich warm gespeist. In den Städten laden Restaurants, Hotels, Pubs und Bars ein. Für besonders bekannte und beliebte Restaurants ist eine Reservierung sinnvoll, insbesondere freitags und samstags. Auf dem Lande gibt es in Pubs und Hotels meist günstige und schmackhafte Gerichte am Tresen, die sogenannten 'Counter Meals'.
Zum Abendessen wir meist eine Stück Fleisch (Rind oder Lamm) gegessen und dazu werden Kartoffeln, Gemüse und Zwiebeln serviert. An den Küsten werden außerdem Meeresfrüchte serviert: Speisefische (z.B. Barramundi), Krabben (crabs), Hummer (lobster), und Garnelen (prawns).

Nicht alle Restaurants schenken alkoholische Getränke aus – dies ist den sogenannten 'Licensed Restaurants' vorbehalten. In 'BYO'-Lokalen (Bring Your Own) ist es gestattet Wein oder Bier mitzubringen, meist wird dann ein Korkgeld verlangt.

Eine besonders beliebte Variante des Abendessens ist das gesellige Barbecue (BBQ oder Barbie). In jedem Privatgarten, auf dem Campingplatz und in vielen öffentlichen Parks stehen Gas- oder Elektrogrills, die für ein paar Cent aktiviert werden können. Fleisch und Wurst werden dann in rauen Mengen auf dem Grill gebrutzelt. Als Beilagen werden Salate und Brote gereicht. Zum BBQ gehören natürlich auch große Mengen Bier!

Aus der Welt der Ureinwohner stammt die 'Bushtucker'-Nahrung. Dazu zählen Insekten, Kräuter, Gewürze, Pilze, Tiere, Vögel, Reptilien, Wurzeln, Nüsse, Blüten und Samen, sowie andere gesammelte und gefangene Nahrung, wie sie ursprünglich von den Ureinwohner gegessen wurde. Vieles davon wird roh verspeist. Heute werden die Gerichte auf dem offenen Feuer mit feinen Gewürzen, Früchten und Gemüse zubereitet. Was in den Restaurants unter Bushtucker angeboten wird, entspricht meist nur im Ansatz der ursprünglichen Naturküche.

Bis Mitte des 20. Jahrhunderts wurde die obligatorische Teepause morgens gegen 10.00 Uhr und nachmittags gegen 17.00 Uhr peinlich genau eingehalten. Dazu wurde die Arbeit für die Teepause unterbrochen. Heute hat der Kaffee den Tee verdrängt und auch die strikten Zeiten. Es werden auch gern italienischer Espresso und Cappuccino getrunken.

Zum Frühstück oder nach dem Essen genießen die Australier gerne Kaffee oder nach britischer Tradition Tee. Zu den Spezialitäten am Lagerfeuer gehört der traditionelle Billy Tea. Der 'Billy' ist ein völlig verrußter Teekessel, der über dem offenen Feuer erhitzt wird. Die Teeblätter werden hineingeworfen und mit einem Stock umgerührt.

Den richtigen Kaffee bestellen

wenn Sie in Australien einen Kaffee bestellen, werden Sie gefragt "welchen Kaffee möchten Sie haben?" (What type of coffee would you like?). In Australien wird typischerweise Espresso getrunken, wobei das heisse Wasser mit hohem Druck durch gemahlene Kaffeebohnen gedrückt wird. Es entsteht eine stark konzentriertr Kaffe mit cremiger Oberfläche. Dieser Kaffee wird dann auf verschiedene Arten mit Milch und Milchschaum gemischt. Und im Mischungsverhältnis liegt dann die Herausforderung den richtigen Kaffee in Australien zu bestellen. Folgende Arten sind weit verbreitet:

• Cafe Latte (ausgesprochen: Lahtee) – ein Shot Espresso, heisse Milch und ein drittel Milchschaum, serviert im Glas
• Cappuccino – wie ein Cafe Latte, aber serviert in einer normalen Tasse mit gestäubtem Kakao auf dem Milchschaum
• Espresso oder short black – pures Kaffee-Konzentrat ohne Milch, serviert in Mini-Tassen
• Espresso Macchiato – wie Espresso, nur mit einem Löffel Milchschaum darueber
• Flat White – Cafe Latte, aber weniger Milchschaum und serviert in einer normalen Tasse
• Mocha – wie ein Cappuccino, aber mit Schokoladensirup auf dem Boden, serviert in einem hohen Glass mit langem Löffel
• Long Black – ähnlich wie ein Brühkaffe: ein Shot Espresso wird verdünnt mit heissem Wasser, serviert in einer Tasse

Eine ausführliche Beschreibung in englischer Sprache zu den Kaffeevarianten in Australien finden Sie hier.

Koffeinfrei bedeutet decaf. Sie können die Varianten dann als decaf ordern.

Ein Fluffy oder Babychino ist Milchschaum mit etwas Kakaopulver in einer kleinen Tasse serviert und oft liegen ein paar Mini-Marshmallows dabei.

Zu dem Mischungsverhältnis Kaffee und Milch, hat man meist noch die Wahl zwischen Vollfett (fullcream) und fettarmer Milch (skinny/skim milk) oder soyabasierter Milch (soy).

Sie können den Kaffee auch zum Mitnehmen (take-away coffee) bestellen und meist gibt es auch noch unterschiedliche Größen.

Alkohol, egal welcher Art, wird nur in Pubs, Bars und lizensierten Restaurants ausgeschenkt. Ansonsten sind Alkoholika nur in speziellen Spirituosenläden (Bottle Shops) erhältlich.

Das beliebteste und meist konsumierte Getränk ist zweifelsohne Bier. Immer kalt, am besten direkt aus der Dose, oder aus der kleinen Glasflasche mit Drehverschluss. Zu den bekanntesten Biersorten zählen Victoria Bitter, Foster, XXXX (gesprochen 'Four Ex'), Tooheys, Emu und Swans.

Neben Bier ist Wein als Tischgetränk in Australien populär. Der Rebensaft aus den bekannten Weinbaugebieten Südaustraliens, New South Wales, Victorias und Westaustraliens ist von hervorragender Qualität.

In den Städten gibt es viele Fast-Food-Ketten (Mc Donalds, Kentucky Fried Chicken, Burger King etc.) und Imbissbuden (Takeaways). Dort kann der schnelle Hunger mit Burgern, englischen Fish and Chips (Fisch und Pommes Frites) oder Pies (gefüllte Teigtaschen) gestillt werden.

zum Sattwerden

Im Untergeschoss der Kaufhäuser und Einkaufspassagen befinden sich meist Food Malls. Dort finden Sie verschiedene Restaurants oder Imbissstände, an denen Sie sich versorgen können.

Pubs und Hotels

Preiswerte und gute Mittagessen können Sie als sogenannte Counter Lunches in Pubs und Hotels finden. Meist werden diese Mahlzeiten direkt am Tresen eingenommen.

Internationale Küche

Die verschiedenen Einwanderungskulturen spiegeln sich in den vielen guten Restaurants wieder, die meist asiatische und europäische Gerichte anbieten.

Seafood

Hervorragende Fischgerichte und Meeresfrüchte können sowohl in kleinen Küstenorten als auch in den größeren Städten geordert werden. Es werden Langusten, Krabben, Austern und lokale Fischsorten zubereitet und serviert.

Die Auswahl an frischen Lebensmitteln ist in Supermärkten und an Straßenständen sehr gut. Die Preise für regionales Obst und Gemüse aus Anbaugebieten gelten als günstig. Im Landesinneren muss häufiger auf Konserven und haltbare Produkte (longlife products) zurückgegriffen werden. Dort ist auch das Preisgefüge höher. 
Günstige Fleischpreise haben Australier zu leidenschaftlichen Barbecue-Fans werden lassen. Fast jeder Park und Campingplatz bietet (Münz)-Grills, wo ein Barbie (Barbecue – BBQ) veranstaltet werden kann. Man kommt zusammen, grillt und ist gesellig.

Australier lieben Abkürzungen und nutzen Sie in vielen Lebensbereichen. Die gängigsten Abkürzungen zum Thema Essen und Trinken haben wir nachfolgend aufgelistet:

barbie – BBQ – barbecue: ein Grill, wo geräuchertes oder mariniertes Fleisch mit Krautsalat, Kartoffelsalat und Bier / Wein kombiniert werden

chiko roll: eine faszinierende, große Frühlingsrolle; wird wie Gebäck zum Verkauf in Take-away Shops angeboten

esky: eine isolierte Eiskiste, um Ihre Dosen zu kühlen, bevor Sie sie in Ihrem Dosenhalter halten (Box mit crushed Eis)

middy: ein mittelgroßes Glass Bier im Bundesstaat New South Wales

pav – pavlova: das Baiserdessert, mit Sahne, Passionsfrucht, Kiwi oder anderem Obst serviert

pie floater: eine Fleischpastete, die in einer dicken Erbsensuppe serviert wird (im Bundesstaat South Australia)

pot: ein mittelgroßes Glass Bier im Bundesstaat Victoria und auf Tasmanien

rat coffin: eine Fleischpastete, traditionell mit Hackfleisch gefüllt (Pflichtessen bei Australian Football)

sanger/sando: ein Sandwich

schooner: ein großes Glas Bier im Bundesstaat New South Wales, aber nicht so groß wie ein Pint

snags: dicke australische Grillwürstchen

snot block: eine Vanillecremeschnitte

Tim Tam: ein Schokokeks, der in Australien gekauft werden kann und von Australiern in vielen Variationen geliebt wird

tinny: Beerdose oder kleines Boot, um Krabben zu fischen

tinny holder oder stubby: Dosenkühler; Behälter, in den Sie ihre Getränkedose stecken und der den Doseninhalt kalt hält